Serienjunkie? Immer hereinspaziert!
Vom britischen BBC Phänomen ‚Doctor Who‘ über beste Freundinnen Comedy á la ‚Two Broke Girls‘ bis hin zum amerikanischen Fantasy Hit ‚Game of Thrones‘, muss ich gestehen, dass ich ein ziemlicher Serienjunkie bin. Momentan widme ich mich jeden Dienstag um 21:15 Uhr dem roten Blitz, der bei Pro 7 seit Januar 2015 auch in Deutschland wöchentlich über die heimischen Bildschirme flitzt. ‚The Flash‘ ist ein Science-Fiction-Action Spin Off der Fernsehserie ‚Arrow‘ und erfreut sich mittlerweile an der Bestätigung einer zweiten Staffel.
Roter Body macht Laune
‚The Flash‘ ist vielen Fans der Serie ‚Big Bang Theory‘ schon lange ein Begriff. Der Anblick von Sheldon Cooper in diesem herrlichen roten Strampler wird in der neuen TV-Serie ‚The Flash‘ jedoch ernsthaft zum Leben erweckt und Hauptdarsteller Grant Gustin macht – zugegebenermaßen – eine sehr viel bessere Figur im roten Superhelden Body als Jim Parsons.
Der schnellste Mensch der Welt
Hauptfigur Barry Allen (Grant Gustin) ist Forensiker bei der Polizei von Central City. Ähnlich wie in anderen Superhelden-Storys (‚Spiderman‘, ‚Superman‘) ist Barry anfangs eher der unscheinbare Kumpeltyp. Nach einem schrecklichen Unfall in den S.T.A.R Labs, bei dem ein Teilchenbeschleuniger explodiert, fällt Barry, vom Blitz getroffen, ins Koma. Neun Monate später erwacht er und stellt kurze Zeit später fest, dass er plötzlich Superkräfte besitzt. Er wird zum schnellsten Mensch der Welt. Für Barry ist es jedoch nicht das erste Mal, dass er mit übernatürlichen Begebenheiten in Berührung kommt. Als seine Mutter vor Jahren ermordet, sein Vater dafür verurteilt und ins Gefängnis geschickt wurde, hatte er etwas gesehen, dessen Schatten er bis in die jüngste Gegenwart nachjagt, um irgendwann die Unschuld seines Vaters beweisen zu können.
Unerwiderte Liebe und tatkräftige Unterstützung
Barry‘s Ziehvater, Detective Joe West, unterstützt ihn sowohl im Umgang mit seinen neuen Fähigkeiten als auch bei den Recherchen zum Mordfall seiner Mutter. Gemeinsam mit Tochter Iris bilden die Zwei Barry‘s wichtigste Fixpunkte und größte Schwachstellen. Seit frühester Kindheit ist Barry in seine beste Freundin Iris verliebt, konnte ihr aber nie seine Gefühle gestehen. In der Serie muss er dann mit ansehen, wie sich Iris in den Partner von Joe, Eddie Thawne, verliebt und sich gemeinsam mit ihm das Leben aufbaut, welches Barry gerne mit ihr geführt hätte. Ein kleiner Lichtblick ist Iris‘ Interesse an Barry’s Alter Ego, denn mit anhaltenden Heldentaten, beginnt die studierte Journalistin einen Blog über den roten Blitz zu schreiben und ist völlig fasziniert von dem Mann, der über Central City wacht.
Um seine Superkräfte besser kontrollieren zu können, erfährt der Forensiker umfangreiche Unterstützung von Dr. Harrison Wells und seinen beiden Assistenten Caitlin Snow und Cisco Ramon. Sie
arbeiten allesamt für S.T.A.R Labs, welche nach dem Teilchenbeschleuniger-Unfall nur noch sporadisch betrieben werden. Barry findet dort nicht nur einen Unterschlupf, sondern auch genügend
wissenschaftlichen Rückhalt, um alsbald als ‚Flash‘ die Bewohner von Central City zu beschützen. Durch die Explosion des Teilchenbeschleunigers haben auch andere Menschen, sogenannte ‚Metawesen‘,
in jener Nacht besondere Fähigkeiten erhalten und nutzen diese meist für Rache- oder Terrorakte.
Der Mann im gelben Anzug – Spannungsbogen?
Im Laufe der Serie wird deutlich, dass Barry nicht nur gegen unkontrollierbare ‚Metawesen‘ kämpfen muss, auch seine Vergangenheit holt ihn schließlich ein. Bei dem Mord an seiner Mutter hatte er
einen Mann im gelben Anzug gesehen, der mit jeder Folge mehr in den Fokus rückt. In der letzten Episode vom vergangenen Dienstag (Titel: „Der Mann in Gelb“) wurde der Mann im gelben Anzug als
‚Reverse Flash‘ (Gegenteil-Flash) betitelt und deutet damit schon ein großes Superhelden-Gewitter der Sonderklasse an. Die Zuschauer erkennen außerdem, dass Dr. Wells ein dunkles Geheimnis
verbirgt und offensichtlich nicht der ist, der er vorgibt zu sein.
Bisher haben die Macher der Serie viele spannende Cliffhanger am Ende diverse Episoden eingebaut und so die wachsende Spannung am weiteren Geschehen gesichert. Barry scheint mit seinen Aufgaben
zu wachsen und entfernt sich langsam aber sicher vom Image der etwas naiven ‚Laborratte‘. Zwischenzeitlich wagt er sogar einen Blick hinter die Fassade von Dr. Wells, auch wenn er seine Meinung
schnell wieder revidiert, werden die Abgründe der moralischen Vorstellungen der zwei Männer immer deutlicher.
Sympathisch, klassisch, gut
Super-Nerd, klassische Schönheit und geheimnisvoller Endboss waren schon in vielen Serien und Filmen die grundlegenden Zutaten für einen geschmacksintensiven 'Action-Cocktail'. Auch ‚The Flash‘
kann mit diesen Attributen aufwarten! Aber neben den sympathischen Charakteren, bieten vor allem die vielen ‚Flashbacks‘ in Barry’s Kindheit und einige parallele Erzählstränge (zum Beispiel:
die Tragik um Caitlin Snow und ihren vermeintlich verstorbenen Verlobten Ronnie Raymond oder das Mysterium um Captain Cold alias Leonard Snart) einen spannenden Mehrwert. Die visuellen Effekte
sind technisch und stilistisch gut umgesetzt worden und machen es dem Zuschauer leicht den roten Blitz wirklich als ‚Flash‘ wahrzunehmen. Was mir persönlich nicht so gut gefällt, ist der Einstieg
in jede neue Folge. Immer wieder wird kurz durch die Hauptfigur selbst erklärt, wie es dazu kam, dass Barry zum Blitz wurde und was seine Vergangenheit damit zu tun hat. Ein schnieker Titelsong á
la ‚Nänänänänänä Batman‘ wäre mir persönlich lieber gewesen.
Gelungen hingegen ist die Verbindung zur TV-Serie ‚Arrow‘. Oliver Queen und seine Crew haben diverse Gastauftritte in ‚The Flash‘ und machen Lust – falls man ‚Arrow‘ noch nicht in Betracht
gezogen hatte – auch einmal in Starling City vorbeizuschauen.
Einschalten nicht vergessen!
Falls euer Interesse jetzt geweckt ist, geht’s heute Abend ab auf die Couch, denn um 21:15 Uhr ist es wieder soweit und ‚The Flash‘ zieht seine blitzschnellen Bahnen auf der Mattscheibe!
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